IOGKF Lehrgang Sensei Higaonna Nyköbing (Dänemark)

IOGKF Lehrgang mit Sensei Higaonna in Nyköbing (Dänemark) 16. – 18.05.2003

Planung

Jetzt war das ‚Wer‘ und ‚Wie‘ der Reise gelöst, fehlten noch ein zwei, nicht ganz unwesentliche, organisatorische Kleinigkeiten, wie die Anmeldung und das Suchen einer Übernachtungsmöglichkeit. Klingt eigentlich nicht so schwer, man sollte aber die Probleme nicht unterschätzen, die aufkommen, wenn man kein Wort, außer Danke, in einer Sprache beherrscht. Was bei uns definitiv der Fall war. Die gesamte Ausschreibung des dänischen Gasshukus war natürlich in dänisch, die Webseite des Veranstalters, Larsen Sensei, selbstverständlich auch… . Eine Mail an Larsen Sensei in englisch hat zum Glück einiges zur Auflösung der Verwirrung beigetragen. Da die Antwort relativ lange gedauert hat, nehme ich an, das Larsen Sensei kurzerhand die dänische Ausschreibung extra für uns übersetzt hat. Zwar in abgespeckter Form, allerdings wurde alles wichtige dort erklärt 😉 .


Planung

Ein paar reisewillige Karatekas wollten die Chance wahrnehmen in einem IOGKF Lehrgang direkt unter Morio Higaonna Sensei vom 16. – 18.05.2003 in Nyköbing/Dänemark, zu lernen. Zumal es auch für einige (besser gesagt Wassim) das erste mal war, Higaonna Sensei live und direkt zu erleben.

Dadurch, dass der Termin erst relativ spät bekannt wurde, sind letztendlich nur vier Karatekas aus Sensei Kuramatsus Münchner Dojo nach Dänemark gefahren – André, Josef, Udo und Wassim. Ja, verehrter Leser, richtig gelesen, wir sind ‚gefahren‘. Udo hat sich nicht davon abbringen lassen mit dem Pkw nach Dänemark zu fahren (mehr als 900 km, one way …). Tja, und aus Solidarität sind wir natürlich mitgefahren ;-). Das hieß auch, dass man dem Fahrer auch die Routenplanung überlassen hat, was später für einige nette Überraschungen gesorgt hat, aber hierzu später.

Die Protagonisten v.l.n.r. Udo, André und Josef (Wassim n.i.B.)

Alles dänisch oder was?

Jetzt war das ‚Wer‘ und ‚Wie‘ der Reise gelöst, fehlten noch ein zwei, nicht ganz unwesentliche, organisatorische Kleinigkeiten, wie die Anmeldung und das Suchen einer Übernachtungsmöglichkeit. Klingt eigentlich nicht so schwer, man sollte aber die Probleme nicht unterschätzen, die aufkommen, wenn man kein Wort, außer Danke, in einer Sprache beherrscht. Was bei uns definitiv der Fall war. Die gesamte Ausschreibung des dänischen Gasshukus war natürlich in dänisch, die Webseite des Veranstalters, Larsen Sensei, selbstverständlich auch… . Eine Mail an Larsen Sensei in englisch hat zum Glück einiges zur Auflösung der Verwirrung beigetragen. Da die Antwort relativ lange gedauert hat, nehme ich an, das Larsen Sensei kurzerhand die dänische Ausschreibung extra für uns übersetzt hat. Zwar in abgespeckter Form, allerdings wurde alles wichtige dort erklärt.


Sightseeing in Brandenburg

Dem aufmerksamen Leser wird die Bemerkung über die Routenplanung nicht entfallen sein. Die geplante Route verlief über die A9 nach Rostock und von dort dann mit der Fähre nach Gedser (DK), dann weiter Nyköbing Falster (DK). Letztendlich sind wir auch an allen diesen genannten Orten gewesen, nachdem wir ein paar kleine Umwege gemacht haben. Selbstverständlich nur um das schöne Brandenburger Land näher kennen zu lernen 😉 . Den ersten nennenswerten Abstecher machten wir auf der Höhe des äußeren Berliner Autobahnring. Wir ließen kurzerhand die Ausfahrt Richtung Rostock links liegen und machten uns auf den Weg nach Potsdam. Nach einem halbstündigen Ausflug waren wir wieder auf dem Weg nach Rostock. Was ja auch nicht schlecht war, den sightseeing in einer Stadt ist ja noch schöner als auf der Autobahn.

Unser erstes Ziel Rostock war der Personen-Fährenhafen, auch wenn wir dadurch unsere Auto-Fähre nach Gedser verpassen würden. Denn wann hat man noch die Möglichkeit, einen Personen-Fährenhafen zu sehen, zumal der Routenplaner uns diesen Hafen auch als Zielort angegeben hat, was so einiges Vereinfacht hat ;)! Nur war es dann etwas problematisch zur nächsten Autofähre zu gelangen, da diese auf der anderen Seite der Bucht auf uns gewartet hat … . Aber letztendlich haben wir es noch geschafft.

Heidi und wir in der Rostocker Innenstadt 😉

Durch unseren Besuch am Personen-Fährenhafen hatten wir nämlich noch zwei Stunden Zeit, die wir dann in der Innenstadt von Rostock verbracht haben. Dort wurden wir auch Zeugen eines kulinarischen Paradoxons – unser Vegetarier im Bunde hatte das Vergnügen einen ‚vegetarischen Kartoffel-Schinkenauflauf‘ zu essen! Tja, solche Sachen erlebt man nur in Rostock, also ein Besuch würde sich allein hierfür allemal lohnen!

In Rostock
In Rostock

Sagt mal, wo ist die Halle!?

Nachdem wir nun endlich die Fähre Richtung Dänemark erreicht hatten, konnten wir die schöne Atmosphäre am Außendeck der Fähre genießen. Das hatten einige auch sehr begrüßt, nach dem Schock den sie im tollfree – market das mickrige dänische Bier gesehen haben … (was aber niemanden davon abgehalten hat, es zu trinken).

André nach dem Bier …

In Gedser angekommen, sind wir gleich auf die Autobahn nach Nyköbing gesteuert. Nach einer kilometerlangen, sehr geraden Autobahn, sind wir dann endlich ankommen. Nach einer mehr als 10-stündigen Fahrt, war das sehr befreiend das Ziel erreicht zu haben (man bedenke, das zwei sich wie eine Ölsardine gefühlt haben).

Tja, nur leider war es nicht das Ende dieser Odyssee, den wir mussten die Halle finden. Man sollte meinen, das eine große Sporthalle nicht so gut versteckt werden kann, in einer Kleinstadt. Wir wurden eines besseren Belehrt, es war möglich 😉 !
Wir waren zuerst an dem eigentlichen Dojo von Larsen Sensei, aber das Gasshuku wurde aus Platzgründen dann in der Nyköbinger Schulsporthalle abgehalten.

Das eigentliche Dojo von Sensei Larsen
Unser luxuriöser Schlafplatz …

Durch unsere etwas längere Anreise haben wir leider das gesamte Freitagstraining verpasst. Allerdings sind wir sind gerade richtig zur obligatorischen Willkommensparty angekommen, was auch ganz fein war.


Das Training

Das Training in Nyköbing wurde jeden Tag nach dem gleichen Schema durchgeführt. Nach dem üblichen gemeinsamen Jobi Undo (Aufwärmphase) in drei Gruppen unterteilt.

Higaonna Sensei hat in seiner Trainingseinheit eine starke Betonung auf Kihon (Grundschule im Stand) und Kihon-Ido (aus der Bewegung) gelegt. Die Bedeutung gelernten Techniken wurden spätestens im Kumite-Waza klarer. Besonders eindrucksvoll war es, Higaonna Sensei bei der Vorführung der Techniken zuzusehen. Jeder der Higaonna Sensei hierbei erlebt hat, weiß was gemeint ist! Genauso beeindruckend wie lehrreich war auch sein Kiai-Training!

Higaonna Sensei erklärt Sesan-Dachi

Hendrik Larsen Sensei hat bei seiner Trainingseinheit den Schwerpunkt auf Kakie (Klebende Hände), die mit Wurf- und Würge-Techniken abgeschlossen wurden, gelegt. Ebenso wie einige Übungen, die das Ausweichen (Tai-Sabaki) dem Angriff des Gegners beinhalteten. Höhere Stufen nahmen mit Larsen Sensei Kata-Bunkai einiger hohen Katas durch mit bis zu vier Gegnern gleichzeitig.

Britt Larsen Sensei hat uns am praktischen Beispiel erklärt, wie man eine Kata lernen und lehren soll und worauf man besonders achten muss – Technik, Kraft, Timing und Explosivität, um einige zu nennen.

Higaonna Sensei mit prüfendem Blick auf Kururunfa

Leider gibt es vom Training nicht allzu viele Fotos, wir wollten ja schließlich alle lieber mitmachen…

Nyköbing

Nyköbing ist eine ziemlich kleine Stadt, die aber durchaus seine Reize hat, allerdings wird man vergeblich eine Partyszene suchen. Da muss man sich schon auf den Weg nach Kopenhagen machen, was wir aus Zeitmangel leider nicht gemacht haben. Aber vielleicht beim nächsten mal!? Hier ein paar Impressionen aus Nyköbing:

Auslauf nach einem anstrengenden Training

Alkoholfreie Innenstadt!? Der Albtraum eines (Wahl-) Bayern 😉

Zurück nach München

Da wir alle am Montag wieder ausgeruht zur Arbeit erscheinen wollten, mussten wir die letzte Trainingseinheit am Sonntag leider ausfallen lassen. Die Rückfahrt selber verlief ohne nennenswerte Zwischenfällen (obwohl eine kleine sightseeing tour nicht schlecht gewesen wäre … ).

Alles in allem, war der Gasshuku in vielerlei Hinsicht ein tolles Erlebnis, nicht nur da man die Möglichkeit hatte, ein sehr lehrreiches Training unter Higaonna Sensei zu absolvieren. Nein, man hat auch viele Karatekas aus ganz Europa kennen gelernt und sich mit ihnen austauschen können. Diese hat man mittlerweile auch auf anderen Gasshukus in Europa getroffen, so das sich auch Freundschaften entwickelt haben. Das nächste Gasshuku steht schon in den Startlöchern!

W.A.